Justizzentrum Neubrandenburg, Grundinstandsetzung, Sanierung und Neubau
19.05.2005 • Allgemeiner Landesbau
Zur Unterbringung der Gerichtsbarkeiten in Neubrandenburg und somit zur Ansiedlung eines Justizzentrums am Friedrich-Engels-Ring wurde im Jahr 1996 eine Vorplanung beauftragt, mit deren Bestätigung ein Gesamtkostenrahmen von knapp 13,7 Millionen Euro genehmigt und freigegeben wurde.
Aus der Vorplanung heraus wurden entsprechend den fachtechnischen, technologischen und haushälterischen Erfordernissen drei Bauabschnitte mit mehreren Realisierungsabschnitten gebildet.
Ein Überblick über die neue "Justizmeile" der Vier-Tore-Stadt
- 1. Bauabschnitt: 5,6 Millionen Euro, 1998 - 2001 Grundinstandsetzung Gebäude 15 und 16 zum Landgericht und Amtsgericht. Neubau Gebäude 17/1 mit 5 Gerichtssälen
- 2. Bauabschnitt: 4 Millionen Euro, 2000 - 2003 Neubau Gebäude 17/2 mit 5 weiteren Gerichtssälen Neubau Gebäude 18 für das Amtsgericht, Grundbuchamt, Zivil- und Strafsachen
- 3. Bauabschnitt: 3,8 Millionen Euro, 1999 - 2004 Sanierung Gebäude 8a zum Arbeitsgericht (Denkmal) Neubau Gebäude 9 als Sozialgericht Sanierung Gebäude 19 (ehem. Amtsgericht, Denkmal) zum Landessozialgericht
Während der Jahre 1998 bis 2004 wurden als Bestandteile des Justizzentrums, im Volksmund auch Justizmeile genannt, damit insgesamt vier Bestandgebäude, darunter zwei Denkmale, saniert und vier Neubauten errichtet. Die Gesamtinvestition hielt exakt den 1997 genehmigten Kostenrahmen ein.
Ziel der Gesamtmaßnahme Justizzentrum war...
...die Ansiedlung der Gerichtsbarkeiten auf einer zusammenhängenden Liegenschaft in verkehrsgünstiger Innenstadtlage, wobei sich der Bahnhof, der Busbahnhof sowie das Zentrum Neubrandenburgs in unmittelbarer Nähe befinden. Die Lagegunst beschreibt auch ein Artikel der Neubrandenburger Zeitung vom 04.09.1878:
"...Gestern ist hier der erste Spatenstich zu dem hier zu errichtenden Amtsgerichtsgebäude gethan. Dasselbe kommt außerhalb der uns noch umschließenden Ringmauer zwischen dem Eisenbahn- und dem Treptower Thore unmittelbar an unserem schönen Eichenwalle zu liegen. Die Lage dieses Gebäudes muß als eine sehr passende bezeichnet werden."
"...Gestern ist hier der erste Spatenstich zu dem hier zu errichtenden Amtsgerichtsgebäude gethan. Dasselbe kommt außerhalb der uns noch umschließenden Ringmauer zwischen dem Eisenbahn- und dem Treptower Thore unmittelbar an unserem schönen Eichenwalle zu liegen. Die Lage dieses Gebäudes muß als eine sehr passende bezeichnet werden."
Bei der Planung war seitens des Betriebes für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern Geschäftsbereich Neubrandenburg und der Architekten grundlegend zu beachten, die vorhandene Villenstruktur am Friedrich-Engels-Ring aufzugreifen und dadurch den städtebaulichen Zusammenhang der Ringbebauung zu erhalten. Um die notwendige Baumasse zu gliedern, wurden die oberen Geschosse gestalterisch abgesetzt und springen optisch zurück.
Durch die Konzentration der Gerichte werden die Arbeitsbedingungen der letztlich 250 Justizmitarbeiter erheblich verbessert, das städtische Umfeld wurde durch diese Landesinvestition aufgewertet und stellt auch durch seine zentrale Lage mit optimaler verkehrstechnischer Anbindung einen beim Bürger präsenten Standort dar.
Die Ansiedlung der Staatsanwaltschaft...
...auf dieser Liegenschaft war aufgrund des umfangreichen Raumbedarfes, der beengten Platzverhältnisse und der Bebauungssatzung der Stadt nicht möglich. Sie wurde im grundinstandgesetzten Block C des Behördenzentrums Neubrandenburg untergebracht.
An der Planung und Ausführung aller Baumaßnahmen waren neben den Architekten und Ingenieuren fast ausschließlich Baufirmen aus Mecklenburg-Vorpommern beteiligt.
Übergreifend entstand mit der Strukturierung der Gerichtsbarkeiten parallel in Waren der Neubau Amtsgericht (Übergabe 06/2004) und in Pasewalk die Sanierung des historischen Amtsgerichtes mit Erweiterungsbau (Übergabe 11/2003). Mittelfristig geplant sind darüber hinaus Investitionen in die Amtsgerichte Güstrow, Neustrelitz, Demmin und Ueckermünde.
Planung der Gebäude des Justizzentrums Neubrandenburg:
Ansiedlungsstudie 1996, Gebäude 8a, 15, 16, 17/1, 17/2 und 18 | A & S GmbH Neubrandenburg, Architekten, Stadtplaner, Beratende Ingenieure |
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Gebäude 9 und Gebäude 19 | Arge Hoffmann & Jensen Architekten, Neubrandenburg, mit planbund Bauplanungsgesellschaft mbH, Neubrandenburg |
Lageplan Justizzentrum Neubrandenburg
17033 Neubrandenburg, Friedrich-Engels-Ring 15